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Trumpf im globalen Wettbewerb

31.5.17
Author: Raymond Cron, CEO of Switzerland Innovation

Die Parks von Switzerland Innovation haben vor anderthalb Jahren eröffnet. Heute sind dort rund 80 forschungsorientierte Unternehmen angesiedelt.

Artikel erschienen in der Sonderbeilage der Neuen Zürcher Zeitung anlässlich des Swiss Economic Forum 2017

Die Schweiz belegt seit Jahren konstant einen Spitzenplatz in den Ranglisten der innovativsten Länder. Dieser Erfolg beruht zum einen auf dem hervorragenden Bildungssystem mit unseren international renommierten Hochschulen, Universitäten und Forschungsinstituten; zum anderen auf der engen Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Switzerland Innovation setzt an diesem Punkt an und ermöglicht die Zusammenarbeit zwischen Forschenden, technologieintensiven Unternehmen und Start-ups. Das Ziel ist es, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Methoden und Technologien kommerziell zu verwerten und aus Forschungsergebnissen marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Durch die Bereitstellung optimaler Rahmenbedingungen und die Schaffung des richtigen Ökosystems trägt Switzerland Innovation dazu bei, diese Entwicklungsprozesse zu beschleunigen.

Mit seinen fünf Parks bietet Switzerland Innovation den Zugang zu den Kompetenzen von weltweit führenden Universitäten und Forschungseinrichtungen, darunter die renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne. Durch die Realisierung ganzer Wertschöpfungsketten an den Parks – von der anwendungsorientierten Grundlagenforschung bis hin zur Technologieverwertung durch die Unternehmen – entstehen neue Arbeitsplätze. Gleichzeitig werden zusätzliche private Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen in unserem Land generiert.

Das Angebot von Switzerland Innovation umfasst folgende drei Elemente: erstens die Innovationsschwerpunkte mit entsprechender Forschungsexzellenz, zweitens die Innovationsdienstleistungen sowie drittens die Forschungsinfrastruktur der einzelnen Parks. Damit erhalten angesiedelte Unternehmen direkten Zugang zu Professoren, Doktoranden und Postdocs der Partnerhochschulen, profitieren von zahlreichen Forschungsdienstleistungen und finden erstklassige Infrastruktur von Büro- und Laborräumen bis hin zu anspruchsvollen Testumgebungen und Technologieplattformen. Seit dem Start Anfang 2016 hat Switzerland Innovation bereits erste Erfolge zu verzeichnen. Mittlerweile sind alle fünf Standortträger in Zürich, Lausanne, Basel, Biel und in Villigen am Paul Scherrer Institut (PSI) operativ tätig und erfolgreich unterwegs.

Heute zählt Switzerland Innovation an allen Standorten insgesamt rund 80 angesiedelte in- und ausländische Firmen. An den Switzerland Innovation Parks innovAARE in Villigen und Biel/ Bienne ist kürzlich der Startschuss für den Ausbau der Standorte gefallen, da wegen der starken Nachfrage zusätzliche räumliche Kapazitäten benötigt werden. Nach der Genehmigung der rechtlichen Grundlagen zwischen dem Bund und der Stiftung Switzerland Innovation ebnete der Bundesrat Anfang April den Weg für die Freigabe der ersten Tranche von 150 Millionen Franken in Form einer Bürgschaft zur Unterstützung des Schweizerischen Innovationsparks.

Internationale Vermarktung

Im Rahmen eines zweijährigen Pilotprojekts zur Vermarktung von Switzerland Innovation im Ausland fanden in Zusammenarbeit mit Switzerland Global Enterprise, swissnex und den regionalen Standortpromotionsorganisationen erste gemeinsame Anlässe und Aktivitäten statt – und zwar in den drei Pilotmärkten USA, Grossbritannien und China. Weitere Veranstaltungen in diesen und anderen Ländern werden in der zweiten Jahreshälfte folgen.

Die Schweiz verfügt mit ihren Hochschulen über erstklassige Forschungsinstitutionen, die weltweit in der Spitzenliga mitspielen. Diese Institutionen ziehen internationale Unternehmen an, die Arbeitsplätze schaffen und Wertschöpfung generieren. Vom zusätzlichen Wissen durch Technologietransfer profitieren wiederum unsere einheimischen KMU und Industriekonzerne.

Um ihre bisherige Spitzenposition zu halten, ist die Schweiz gefordert. Erstens brauchen wir ein Investitionsumfeld, das international wettbewerbsfähig ist und Investitionen in Jungunternehmen erleichtert. Gerade im Steuerbereich besteht hier nach wie vor Handlungsbedarf. Zweitens muss die Schweiz aufpassen, dass sie nicht mit bürokratischen Hürden – etwa bei der Erteilung von Arbeitsbewilligungen oder bei der Arbeitszeiterfassung – die Innovationsdynamik bremst. Drittens sollten die zahlreichen Förderprojekte und Instrumente im Innovationsbereich besser aufeinander abgestimmt werden; dazu gehört ein koordinierter Auftritt im internationalen Marketing.

Switzerland Innovation ist ein Generationenprojekt und eine Investition in die Zukunft. Es trägt zur Sicherung unseres Wohlstandes bei und stärkt die Position unseres Landes im internationalen Wettbewerb der Wissensstandorte. Es bietet die grossartige Chance, die Innovationskraft der Schweiz langfristig zu sichern.