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Switzerland Innovation Tech4Impact: Sechs Projekte mit je CHF 85’000 prämiert

26.10.20
Author: Switzerland Innovation

Fast 100 Projektteams haben sich auf die erste Ausschreibung von Switzerland Innovation und Partnern aus der Schweizer Wirtschaft gemeldet. Ausgewählt wurden sechs Projekte aufgrund ihres Entwicklungsstands in Sachen Innovation, Nachhaltigkeit und Technologie. Die Themen der prämierten Projekte reichen von der Reduktion des Wasserverbrauchs über die erneuerbare Wärmegewinnung bis hin zur besseren Verwertbarkeit von Elektroschrott.

Innovative Lösungsansätze, die helfen können, die Nachhaltigkeitsziele der UNO-Agenda 2030 zu erreichen, waren gesucht. Bei der ersten Ausschreibung der Stiftung Switzerland Innovation und ihrer Innovationspartner aus der Schweizer Wirtschaft in Zusammenarbeit mit EPFL Tech4Impact haben 98 Projektteams die Chance ergriffen und ihre Ideen zu einem von sechs ausgewählten UNO-Zielen für nachhaltige Entwicklung eingereicht. Eine unabhängige externe Jury hat aus diesem breiten Teilnehmerfeld sechs Projekte ausgewählt, die mit einem neuartigen Ansatz überzeugt haben und in einem der fünf Switzerland Innovation Park weiterentwickelt werden:

Cocoboard Smart Micro-Factory Concept: Cocoboard ist eine natürliche Faserplatte aus Kokosnussschalen für die Möbelherstellung und den Häuserbau. Das Produkt der Firma NaturLoop soll die Integration der Kokosnussbauern fördern und den Bedarf an erschwinglichen Baumaterialien in Entwicklungsländern stillen. Gemeinsam mit der Swiss Smart Factory des Switzerland Innovation Parks Biel/Bienne entwickelt NaturLoop ein Mikro-Fabrik-Konzept, das 2022 auf den Philippinen umgesetzt werden soll.

Plastogaz: Plastogaz, ein Spin-off der EPFL; hat eine Technologie entwickelt, welche gemischten, nicht wiederverwertbaren Kunststoff mit Hilfe von leistungsstarken Katalysatoren selektiv zu Methan umwandelt. Methan dient als Heizgas und kommt in der chemischen Industrie zum Einsatz. Die Plastogaz-Technologie hat das Potenzial, die bei der Entsorgung von Kunststoffabfällen (z.B. Verbrennung) entstehenden Treibhausgase erheblich zu reduzieren.

Circular Economy for Composites: Die derzeitigen Verbundwerkstoffe, die in der Schifffahrt, im Sport, in der Luft- und Raumfahrt sowie in Windkraftanlagen verwendet werden, sind empfindlich gegen Risse, benötigen teure Wartung und sind schwer zu recyceln. Die Lösung der Firma CompPair, ein Spin-off der EFPL, verkürzt die Reparaturzeit von Stunden auf Minuten, verlängert die Produktlebensdauer und kann den Recyclingprozess effizienter gestalten.

Circular ECOnomy in practice by recycling critical METals (CECO-MET): Elektroschrott ist einer der grössten wachsenden kommunalen Abfallströme weltweit. CECO-MET, das Projekt eines künftigen Spin-offs des Paul Scherrer Instituts (PSI) namens REMRETEch, strebt eine starke kommunale Elektroschrottentsorgung an, um wertvolle Metalle zurückzugewinnen. Die patentierte Technologie soll das Recycling verbessern, einen verantwortungsbewussten Konsum fördern und die Städte durch die Einführung der Kreislaufwirtschaft und des «städtischen Bergbaus» nachhaltiger machen.

Enerdrape: Die Technologie von Enerdrape, ein Spin-off der EPFL, ermöglicht es, mit Hilfe von geothermischen Wandpaneelen geothermische sowie überschüssige Energie innerhalb von Gebäuden für deren Heiz- und Kühlbedarf zu nutzen. Die patentierte Lösung trägt dazu bei, die Energieeffizienz bestehender Gebäude zu steigern, deren Betriebskosten zu senken und deren Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

WaSTeLeSS: Die UNO prognostiziert bis 2030 ein Defizit von 40% bei der globalen Wasserversorgung gegenüber der Nachfrage. Hier setzt das Projekt WaSTeLeSS der Firma Droople ein: Ein Netzwerk von Sensoren liefert zeitrelevante Daten zum Warm- und Kaltwasserverbrauch. Die dank der patentierten Lösung neu gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen es, das Verbrauchsverhalten besser zu verstehen und dadurch die Verschwendung von Warm- und Kaltwasser zu reduzieren.

Schub für Innovationsprojekte

Die prämierten Projektteams erhalten je CHF 85 000.- an Fördermitteln. Damit sollen die Innovationsprojekte einen merklichen Schub erleben, zur Marktreife gelangen oder weiterentwickelt werden. Die Fördermittel werden von den folgenden Innovationspartnern finanziert: ABB, Credit Suisse, Die Mobiliar, Economiesuisse, Interpharma, Schindler, Swiss Re Foundation, Swisscom, UBS und Zurich Versicherungen.

 

Zu «Switzerland Innovation Tech4Impact»

Mit der «Switzerland Innovation Tech4Impact» Initiative soll wegweisenden Innovationsprojekten zu einem von sechs ausgewählten UNO-Zielen für nachhaltige Entwicklung zum Durchbruch verholfen werden. Um sich für einen Zuschuss zu qualifizieren, muss das vorgeschlagene Projekt auf eine fortgeschrittene Technologie setzen, die innerhalb der nächsten drei Jahre zur Reife und Anwendung gelangt. Mehr Informationen unter: https://sitech4impact.ch/

 

Zusammensetzung der Jury:

Die Jury setzte sich aus den folgenden Persönlichkeiten zusammen: Dr. Christine Bratrich, Director ETH Sustainability, ETH Zurich; Thierry Duvanel, Director of Collaborative Innovation at Bühler Group at EPFL Lausanne; Dr. Peter Morf, Head of section “Energy Technologies and Resource Efficiency”, Hightech Zentrum Aargau AG, Brugg; Dr. Bram Stieltjes, Abteilungsleiter Forschung & Analyse Services Ressort D&ICT, Universität Basel; Dr. sc. nat. Pascale Vonmont, Director at Gebert Rüf Stiftung.